Interessant und vielseitig: Facility-Management als Studium
Es muss nicht immer Medizin oder Jura sein. Es gibt auch andere interessante und allem voran vielseitige Studiengänge, wie zum Beispiel den des Facility Managements. Dieser ist zudem prädestiniert für junge Menschen, die kein klares Studienfach als das ihre erkennen. Gründe für die Unentschlossenheit sind häufig viele verschiedene Interessen und der innere Disput, welche Begabung nun die berufsentscheidende sein soll. Ein Studium mit vielen Aufgaben und unterschiedlichsten Schwerpunkten ist hier das richtige.
Gewerbliche Gebäude bewirtschaften
Gewerbliche Gewerke zu bewirtschaften ist so vielfältig wie das Leben. Krankenhäuser, Verwaltungsgebäude, Einkaufsmeilen oder Schulen, alle haben spezielle Anforderungen aufgrund der unterschiedlichen Nutzung. Die erste Frage lautet stets: Wie wird das Bauwerk verwendet? Technische Kenntnisse, betriebswirtschaftliche Fähigkeiten und genauso juristische Grundkenntnisse sind notwendig, um Gebäude nachhaltig, wirtschaftlich und zweckmäßig zu betreiben. Die technischen Anforderungen an die Gebäude sind nach Verwendungszweck unterschiedlich.
Für den Betrieb des Bauwerkes ist der Facility Manager auf technisches und auch verwaltendes Personal angewiesen. Als Schnittstelle zu diesen Fachbereichen verfügt er über die notwendigen technischen und juristischen Grundkenntnisse, welche Gebäude und Personalführung erfordern. Beispielsweise sicherheitsrelevante Aspekte. Welches Material darf wo verbaut werden, wo müssen Notausgänge sein. Krankenhäuser benötigen für Operationssäle eine Notstromversorgung und viele andere Aspekte müssen im Auge behalten werden. Der Verwalter ist auch verantwortlich für Planung der Um-, An- und Neubauten. Nur so ist der Hausverwalter in der Lage, Gebäude auch nachhaltig und wirtschaftlich zu betreiben.
Wirtschaftliche Kenntnisse
Wirtschaftliche Aspekte für Umbaumaßnahmen dürfen nie aus den Augen gelassen werden. Rechnet sich die Umbaumaßnahme? Welche Einnahmen stehen der Investition gegenüber? Gibt es steuerliche Aspekte, die das Betriebsergebnis beeinflussen? Oder gibt es staatliche Fördergelder, beispielsweise aufgrund eines energieeffizienteren Umbaus? Strategisch langfristiges Denken hinsichtlich der Gebäudenutzung und möglicherweise einer demografischen Entwicklung der Region muss Rechnung getragen werden. Auch die Planung der Gemeinde oder Kommune in der näheren Umgebung spielt eine Rolle. Entstehen Neubaugebiete? Mit welchem Zuwachs an Bevölkerung kann gerechnet werden? Welchen Bedarf werden diese Neuankömmlinge haben und wie werden sie sich als Wirtschaftssubjekte verhalten? Hier kommen gleichermaßen volkswirtschaftliche Überlegungen ins Spiel. Nicht zuletzt noch eine ganz wichtige und entscheidende Frage: Wie ist es um die öffentliche Infrastruktur bestellt? Ein Gebäude mit täglich Tausenden Besuchern stellt an die Verkehrsanbindung andere Ansprüche als ein Einfamilienhaus.
Wo werden diese Studiengänge angeboten und was sind die Zugangsvoraussetzungen?
Die Studiengänge werden von Technischen Universitäten, von Fachhochschulen und auch von Fernuniversitäten angeboten. Die Zugangsvoraussetzung ist nicht zwangsläufig die Allgemeine oder Fachgebundene Hochschulreife. Auch mit adäquater Lehrausbildung ist ein Studienbeginn möglich. Hier ist ein Blick auf die Webseite der entsprechenden Hochschule sinnvoll.
Studiendauer und Kosten
Die Dauer des Regelstudiums mit dem Bachelor-Abschluss erstreckt sich zwischen sechs bis acht Semestern. Die Kosten an privaten Universitäten und den Fernstudiengängen liegt je nach Anbieter zwischen 9000 und 16.000 €. An staatlichen Hochschulen ist es kostenfrei. Anschließend kann der Master-Abschluss mit dem selbst gewählten Studienschwerpunkt angestrebt werden.
Ausblick und Perspektive
Der Arbeitsmarkt für diese Studiengänge ist äußerst aussichtsreich. Potenzielle Arbeitgeber sind neben Haus- , Gebäude- und Grundverwaltungen auch Ingenieurbüros, Architekturbüros und vor allem Gemeinden und Kommunen. Bei Letzteren steht die Verwaltung kommunaler Liegenschaften und der Gebäude der öffentlichen Hand im Vordergrund. Auch die Flächennutzung staatlichen Besitzes ist hier ein wichtiger Faktor. Da die Ausbildung sehr universell angelegt ist, wird ein sehr breites Spektrum angrenzender Berufe eröffnet. Sollte jemand bei dem Studiengang an Hausmeisterservice denken, kann er, sollte ein Imageproblem vorliegen, den Studiengang auch als Wirtschaftsingenieursstudium mit Schwerpunkt Immobilien bezeichnen.
Wenn der berufliche Schwerpunkt nicht klar zu definieren ist, – eben auch aus dem Grund, da viele Interessensgebiete gleichrangig sind, – ist das Studium des Facility-Managements eine sehr gute Entscheidung. Interessen in verschiedenen Disziplinen werden gefordert. Mathematik, Physik und Chemie. Daneben steht das wirtschaftswissenschaftliche Wissen mit fachspezifischer juristischer Kompetenz. Wer gerne organisiert, wirtschaftlich denkt und auch kommunikativ überzeugt, ist mit dieser Ausbildung gut beraten. Auch wenn es nicht das Image eines Jura- oder Medizinstudiums hat, werden Ärzte und Anwälte diese Dienste beruflich bedingt gerne in Anspruch nehmen – oder nehmen müssen.
Weiterführende Links:
Hier gibt es wichtige Informationen und weiterführende Inhalte zum Studium.
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