Facility Manager - viel mehr als ein Hausmeister
Facility Manager sind aus vielen Branchen nicht mehr wegzudenken. Dabei handelt es sich nicht, wie man fälschlicherweise denken könnte, um einen Hausmeister mit Zusatzaufgaben. Die Aufgaben des Facility Managers umfassen Planung, Steuerung und Durchführung von Prozessen, die dafür sorgen sollen, dass Unternehmen aus dem Bereich der Industrie oder Dienstleistung sowie öffentlicher Einrichtungen und Organisationen sich auf ihre Kernaufgaben und Kompetenzen konzentrieren können.
Daher ist die Zugangsvoraussetzung für den Beruf des Facility Managers sehr umfangreich. Erwartet wird eine planungsaffine Führungspersönlichkeit mit Teamgeist sowie Talent für kreative Konzepte. Im Mittelpunkt der Persönlichkeit sollte außerdem kundenorientiertes Denken und Auftreten stehen. Technische oder handwerkliche Vorkenntnisse sind für den Beruf von großem Vorteil, da so die Bewertung, Anleitung und Koordinierung der zu beauftragenden Gewerke leichter zu absolvieren ist.
Besonders häufig werden Facility Manager in Branchen wie der Automobilindustrie, der Chemieindustrie, dem Maschinenbau, Kreditinstituten, Hotels und Gastronomie, Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten, Kommunen, Krankenhäusern, Flughäfen und Einrichtungen wie Fußballstadien und Freizeitbädern eingesetzt. Besonders in den zuletzt genannten Bereichen ist die Fähigkeit des kundenorientierten Auftretens sehr wichtig, da hier jederzeit Kundenkontakt zur Koordinierung und Abstimmung nötig sein kann.
Da diese vielen Fähigkeiten in dieser Kombination eine gewisse persönliche Reife und Erfahrung erfordern, ist der Zugang zu diesem Beruf sehr vielfältig. Sowohl Studiengänge ermöglichen eine Qualifikation für den Beruf des Facility Managers als auch Aus- und Weiterbildung für Quereinsteiger aus handwerklichen oder betriebswirtschaftlichen Berufen.
Als Ausbildungsberuf ist ein Einstieg in den Bereich Facility Management (FM) beispielsweise als Servicekraft FM, Fachwirt FM sowie zertifizierter Facility Manager möglich. Als Studiengang wird der Bachelor-/Master of FM angeboten. Hier werden die Grundlagen für den Berufseinstieg als Facility Manager gelegt. Anschließend sind Fortbildungen jederzeit möglich, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und Kompetenzen weiter zu entwickeln.
Unternehmen, die einen Facility Manager einstellen, erwarten in der Regel eine Bündelung bisheriger Aufgaben in einer Hand und versprechen sich davon Kosteneinsparungen. Waren bisher mehrere Fachbereiche für ein Thema zuständig und teilten sich die Aufgaben sowie deren Koordination, sollen diese Themen und Aufgaben sowie deren Koordinierung dann in der Hand des Facility Managers zusammenlaufen. Somit lassen sich Ressourcen wie Personal besser einteilen und die Instandhaltung sowie die Betreuung der Infrastruktur gezielter koordinieren.
Facility Manager werden auch von Hausverwaltungen beschäftigt und eingesetzt, um die bestehende Infrastruktur zu verwalten und zu managen. Die jeweiligen benötigten Gebäudedienste werden dann meist an externe Dienstleister delegiert.
Ebenso wird Facility Management als Dienstleistung angeboten und von Unternehmen extern eingekauft. Der Einsatz des Facility Managers erfolgt dann nach Bedarf vor Ort beim Kunden. Der Rahmen der Dienstleistung sowie der abzudeckenden Aufgaben ist vertraglich geregelt.
Der Beruf des Facility Manager überscheidet sich von anderen Berufsfeldern, wie beispielsweise des Fachplaners, Versorgungstechnikers oder Hygienetechnikers. Der Unterschied zu diesen Berufsfeldern besteht darin, dass der Facility Manager die jeweiligen Aufgaben plant, beauftragt, steuert, kontrolliert und koordiniert, diese aber nicht selbst handwerklich umsetzt.
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