Corona-Pandemie bringt neue Anforderungen an die Reinigung
Es ist Anfang 2020 und die Corona-Pandemie hält die ganze Welt in Atem. Buchstäblich über Nacht wurden vermeintlich saubere Flächen zu potenziellen Virenträgern. Seit eineinhalb Jahren herrscht nun ein neues Bewusstsein für das Thema Sauberkeit.
Die Corona-Pandemie ändert unser Bewusstsein für Sauberkeit und die Gebäudereinigung muss sich dem anpassen. Strenge Kriterien wie sie bisher standardmäßig für medizinische Einrichtungen galten, stellen heute auch in anderen Bereichen die neue Normalität dar. An Orten, an denen viele Menschen zusammentreffen, sei es in Hotels, Büros oder Schulen, wird mittlerweile häufiger und genauer gereinigt als noch vor ein paar Jahren. Neben den klassischen Reinigungsmethoden ist nun auch die Desinfektion ein fester Bestandteil der Gebäudereinigung geworden. Zwar wurden früher ebenfalls Desinfektionsmittel eingesetzt, allerdings nicht in dem Maße, wie es seit dem Beginn der Corona-Pandemie der Fall geworden ist.
Die Reinigung sichtbar machen
Um allen Menschen die Sicherheit zu geben, dass Standards massiv angehoben wurden, setzt die Gebäudereinigung nun vermehrt darauf, Hygienemaßnahmen sichtbar zu machen. War es früher ausdrücklich erwünscht, dass still und heimlich nachts nach Betriebsschluss geputzt wurde, lässt man heute teils bewusst während Öffnungszeiten reinigen, um das Vertrauen von Besuchern, Kunden und Mitarbeitern zu gewinnen. Auch Aushänge, auf denen Reinigungsintervalle zu sehen sind und auf denen die Reinigungskräfte abzeichnen, wenn sie diese erledigt haben, tauchen immer häufiger auf. Zusätzlich werden Desinfektionsstationen und Papierhandtücher für die Eigenhygiene aufgestellt. Dies geschieht in öffentlichen Einrichtungen wie Büros, Läden und vor allem in Fitnessstudios.
Technologie schafft Sicherheit
Die erhöhten Ansprüche an Hygiene und Sauberkeit haben auch der Digitalisierung und Automatisierung der Gebäudereinigung einen Schub gegeben. Um den entstandenen Mehraufwand bewältigen zu können, werden beispielsweise vermehrt autonome Scheuersaugmaschinen eingesetzt. Die Maschinen können auch zusätzlich mit einem speziellen Desinfektionsmodul ausgestattet werden, um auch Keime, Bakterien und Viren abzutöten.
Um die Sicherheit – nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie, sondern auch z. B. während der Grippesaison – in Innenräumen zu gewährleisten, reichen saubere Flächen nicht mehr aus. Die Luft, die wir täglich einatmen, ist Träger von Viren, Gasen und anderen schädlichen Stoffen – Stichwort: Aerosole. Neben der klassischen Reinigung sind somit auch Luftfilter zu einem Thema in der Gebäudereinigung geworden und Dienstleister sollten auch auf diesem Gebiet ihre Kunden über deren fachgerechten Einsatz, Leistungsfähigkeit, Preise und Installation informieren können.
Um das Zeitmanagement zu vereinfachen, setzen Reinigungsunternehmen vermehrt auf digitale Plattformen. Dadurch können die Arbeiten effizienter als bisher durchgeführt werden. Personaleinsatzplanung, Flottenmanagement oder auch Rechnungsstellung und Buchhaltung lassen sich auf diese Weise schneller bewerkstelligen. Viele Firmen, die vor der Pandemie noch vor der Investition in Unternehmenssoftware zurückgeschreckt sind, haben Corona letztlich auch zum Anlass genommen, um sich hier weiter zu professionalisieren.
Neue Herausforderungen – neue Chancen
Corona wurde durch den Wegfall vieler Aufträge zu einer existenziellen Bedrohung vieler Gebäudereinigungsbetriebe. Die wochenlangen Schließungen von Geschäften, Hotels und gastronomischen Einrichtungen, zudem die verwaisten Büros haben viele Firmen zumindest in wirtschaftliche Nöte gebracht. Jedoch wurde wahrscheinlich noch nie so viel Wert auf Sauberkeit gelegt wie jetzt. Ein neues Hygienebewusstsein, neue Erkenntnisse über die Beseitigung von Krankheitserregern, damit einhergehend neue Reinigungsverfahren und -technologien eröffenen für Gebäudereiniger die Gelegenheit, sich neue Geschäftsfelder zu erschließen, Aufträge zu erweitern und mehr Kunden zu gewinnen. So kann die Krise zur Chance werden.