IG Bau befürchtet Massenentlassungen für Gebäudereiniger
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Die Corona-Krise hat das Gebäudereiniger-Handwerk voll im Griff. Durch die Schließungen von Schulen und Kitas, von Ladengeschäften und Gastronomiebetrieben sowie verwaisten Büros fällt auch zu einem großen Teil der Bedarf an Reinigungsleistungen weg. Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks geht dato von einem durchschnittlichen Umsatzrückgang von 30 - 40 % aus. Die Inhaber von Gebäudereinigungen fürchten um ihre Existenz und leiten entsprechende Maßnahmen ein, um ihre Personalkosten zu reduzieren.
Dazu Ulrike Laux, Bundesvorstandsmitglied der IG BAU, gegenüber der Funke-Mediengruppe: „Der Gebäudereinigung in Deutschland stehen dramatische Wochen bevor: Es wird massenhaft Kurzarbeit geben – insbesondere in dieser Karwoche und in der Woche nach Ostern. Sogar Massenkündigungen sind wahrscheinlich“. Und weiter: „Bis Ende April erwartet die IG BAU, dass rund 200.000 der insgesamt 650.000 Beschäftigten der Gebäudereinigung ohne Arbeit dastehen werden: 150.000 mit Kurzarbeitergeld und 50.000 ohne Job – gekündigt“
Besonders betroffen von der aktuellen Situation sind die rund 250.000 Minijobber. Sie haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld und sind zudem leicht zu kündigen. Da sie keine Arbeitslosenversicherung haben und der Job in der Gebäudereinigung für viele von ihnen existenziell ist, landen sie meist gleich bei Hartz IV. Dabei sind es gerade die geringfügig Beschäftigten, von denen die Branche in Normalzeiten lebt.
Daher fordert die IG Bau, die System-Relevanz der Gebäudereinigung in ganz Deutschland anzuerkennen und die Beschäftigten der Branche finanziell - aber auch gesundheitlich - zu schützen und ihre Leistung anzuerkennen. Dazu ist laut Laux auch nahezu jedes Mittel recht, ob Ausweitung der Kurzarbeiter-Regelung auf Minijobs, Boni für die Beschäftigten oder auch spezielle Unterstützung für die Branche. Denn wenn nicht schnell Hilfe erfolgt, droht ein kompletter Wirtschaftszweig dermaßen einzubrechen, dass die gerade jetzt so wichtige Hygiene in Krankenhäusern, Altenheimen und all den Orten, an denen nach wie vor Menschen zusammenkommen, nicht mehr gewährleistet werden kann.
