gebäudereiniger-online auf X gebäudereiniger-online auf Facebook
Werben auf Gebäudereiniger-Online
Hier werben
Login
Login
 

Anzeige

Überschwemmungen, Keime und Gestank – Die Auswirkungen des Klimawandels

1  

Seit Jahrzehnten verändert der Klimawandel unseren Alltag – schleichend, aber dennoch wahrnehmbar. Ursache sind vor allem steigende CO?-Emissionen, die zu höheren Temperaturen, unberechenbaren Wetterlagen und häufigeren Extremwetterereignissen führen. Überschwemmungen, Hitzewellen und andere Folgen sind längst keine Zukunftsszenarien mehr, sondern Realität. Das bleibt auch für die Gebäudereinigerbranche nicht ohne Auswirkungen. Überschwemmte Kellerräume, hitzebedingte Geruchsprobleme oder mehr Keime auf Oberflächen – die Arbeit der Gebäudereiniger wird durch die Folgen des Klimawandels spürbar anspruchsvoller. Welche Probleme konkret auftreten und wie sie unseren Alltag und vor allem unser Hygieneverhalten verändern können, schauen wir uns jetzt an.

 

Hitzewellen: Wenn Keime boomen und der Müll stinkt


Hitzewellen setzen nicht nur Menschen, sondern auch Oberflächen und Gebäude unter Stress – und Gebäudereiniger stehen mittendrin. Hohe Temperaturen fördern die Vermehrung von Keimen wie Escherichia coli oder Staphylococcus aureus, besonders in Bereichen, wo viele Menschen unterwegs sind, wie Büros, Sanitäranlagen oder Verkehrsmittel. Die Folge: Mehr Reinigungsaufwand, um Hygiene und Sauberkeit zu gewährleisten.


Auch die Geruchsbelastung nimmt zu: Bei Hitze zersetzen sich organische Abfälle schneller, weil Bakterien und Pilze bei höheren Temperaturen aktiver werden. Abfallbehälter und Müllräume entwickeln dadurch schneller unangenehme Gerüche. Hier sind nicht nur gründliche Reinigung, sondern oft auch der Einsatz geruchsbeseitigender Desinfektionsmittel gefragt.
Ein weiterer kritischer Punkt sind Klimaanlagen, insbesondere ältere oder schlecht gewartete Modelle. Sie bieten Feuchtigkeit und Staubpartikeln ideale Bedingungen, um Keime wie Legionellen – Bakterien, die schwere Atemwegserkrankungen auslösen können – anzusiedeln. Besonders anfällig sind Umluft-Klimaanlagen, wie sie häufig in älteren Gebäuden zu finden sind. Diese Systeme ziehen Luft aus dem Raum an, kühlen sie und geben sie zurück – oft ohne ausreichende Filterung oder Entfeuchtung. Dadurch entsteht ein perfekter Nährboden für Keime und Schimmel.


Sicherer sind modernere Klimaanlagen, wie Split-Geräte oder Modelle mit integrierten Filtersystemen, etwa HEPA-Filtern. Sie speichern weniger Feuchtigkeit und können einfacher gereinigt sowie gewartet werden. Damit diese Anlagen jedoch wirklich hygienisch bleiben, ist auch hier eine regelmäßige Wartung durch Fachleute unverzichtbar.


Gebäudereiniger spielen dabei eine unterstützende Rolle: Sie kümmern sich beispielsweise um das Säubern zugänglicher Bauteile und die Reinigung der Außenbereiche der Anlagen. Vernachlässigt man diese Maßnahmen, könnten Klimaanlagen schnell von der Lösung zum Problem werden – mit direkten Auswirkungen auf die Luftqualität, Hygiene und letztendlich auch die Gesundheit.

 

Wenn die Flut kommt


Starkregen und Überschwemmungen hinterlassen Chaos – nicht nur in der Natur, sondern auch in hohem Maße in Gebäuden. Experten sind sich einig, dass der Klimawandel solche Extremwetterereignisse wahrscheinlicher und intensiver macht, selbst wenn er nicht als alleinige Ursache für jedes einzelne Ereignis gilt. Höhere Temperaturen führen zu mehr Verdunstung, wodurch die Atmosphäre mehr Feuchtigkeit speichern kann. Bei Starkregen entlädt sich diese dann oft innerhalb kürzester Zeit – mit katastrophalen Folgen.


Für Gebäudereiniger bedeuten solche Ereignisse Schwerstarbeit unter Extrembedingungen. Überflutete Keller, mit Schlamm bedeckte Böden oder durchnässte Teppiche sind nur einige der Herausforderungen, die es nach solchen Katastrophen zu bewältigen gilt.


Ein Beispiel für die immense Belastung durch den Klimawandel ist die Hochwasserkatastrophe 2021, die besonders in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen verheerende Schäden anrichtete. Orte wie Ahrweiler standen regelrecht unter Wasser, und Gebäudereiniger waren bei den Aufräumarbeiten unverzichtbar. Sie übernahmen die mühsame Säuberung von überfluteten Kellern und Räumen, wo sie Schlamm, Fäkalien und Müll, den die Wassermassen eingeschwemmt hatten, entfernen mussten. Darüber hinaus war es ihre Aufgabe, Schäden an Böden und Wänden zu beseitigen, denn vor der Trocknung und Renovierung war eine gründliche Reinigung erforderlich, um gesundheitliche Risiken wie Schimmel oder Keimbelastungen zu minimieren. Kontaminierte Gegenstände wie Möbel oder Teppiche, die nicht mehr zu retten waren, mussten fachgerecht sortiert, vorab behandelt und entsorgt werden. Zudem waren aufgrund der Verunreinigungen durch Schadstoffe und Keime spezielle Desinfektionsmaßnahmen notwendig, um die betroffenen Bereiche wieder sicher nutzbar zu machen.


Doch dabei war nicht nur die sichtbare Verschmutzung ein Problem. Mit dem Wasser gelangten oft Schadstoffe, Fäkalkeime oder sogar Öl und Chemikalien in die Gebäude, was den Einsatz spezieller Reinigungsmittel und Schutzmaßnahmen erforderlich machte. Hinzu kam der Zeitdruck: Überflutete Räume mussten schnell gereinigt und getrocknet werden, um Schimmelbildung zu verhindern. Gebäudereiniger waren hier die ersten, die die Grundlage für weiterführende Arbeiten schufen – oft unter schwierigen Bedingungen, da auch ihre eigenen Firmengebäude oder Lager betroffen waren.

 

Schimmel – der (fast) unsichtbare Feind


Der Klimawandel hat nicht nur Auswirkungen auf das Wetter, sondern auch auf die Bildung von Schimmel in unseren Gebäuden. Höhere Temperaturen und eine steigende Luftfeuchtigkeit bieten den perfekten Nährboden für Schimmelpilze. Besonders in feuchten, schlecht belüfteten Gebäudeteilen, wie Kellern oder Bädern, wird das Risiko einer verstärkten Schimmelbildung zunehmend größer.


Ein Klimawandel bedingter Faktor, der Schimmelpilze begünstigt, ist die verlängerte Feuchtigkeitsperiode. Längere Regenzeiten und vermehrte Starkregenereignisse führen dazu, dass mehr Feuchtigkeit in die Gebäude eindringt. Dadurch bleibt die Umgebung länger feucht und schafft ideale Bedingungen für Schimmel, der sich gerne in den Ecken von Wänden, unter Teppichen oder in Fugen ansiedelt.


Besonders problematisch ist, dass sich durch den Klimawandel auch die Schimmelarten verändern. Früher eher in tropischen oder subtropischen Regionen zu finden, breiten sich jetzt auch gefährliche Schimmelarten in gemäßigten Klimazonen aus. Aspergillus fumigatus, eine der häufigsten Schimmelarten in feuchten Umgebungen, ist bekannt dafür, Atemwegserkrankungen wie Asthma und Lungenentzündungen zu verursachen. Diese Schimmelart ist besonders gefährlich für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, da sie nicht nur die Lunge, sondern auch andere Organe befallen kann.


Eine weitere gefährliche Schimmelart, die durch den Klimawandel begünstigt wird, ist Stachybotrys chartarum, auch bekannt als schwarzer Schimmel. Diese Art ist berüchtigt für ihre toxischen Eigenschaften und kann bei längerer Exposition zu schweren Atemwegsproblemen, chronischen Hustenanfällen und sogar neurologischen Störungen führen. Besonders gefährdet sind hier Kinder und Menschen mit Atemwegserkrankungen. Ein noch wenig bekannter, sehr gefährlicher Pilz ist Candida auris. Der Pilz macht sich derzeit auch in Krankenhäusern breit und für davon Befallene gibt es wenig Gegenmittel – Sterberate bis zu 60 Prozent! Auch dieser Pilz wird vom Klimawandel begünstigt.

 

Für Gebäudereiniger bedeutet diese Entwicklung, dass sie auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen reagieren und ihre Reinigungs- und Desinfektionsmethoden anpassen müssen. Schimmel kann nicht nur optisch unansehnlich sein, sondern auch schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen haben. Umso wichtiger ist es, dass Reinigungsteams mit den neuesten Verfahren zur Schimmelbeseitigung vertraut sind und gegebenenfalls fachkundige Unterstützung anfordern, wenn der Schimmelbefall über das übliche Maß hinausgeht.

 

Ameisen: Vom Garten ins Haus


Ameisenarten wie die Schwarze Wegameise sind typische Bewohner von Gärten und Grünflächen. Doch durch mildere Winter überleben mehr Tiere, wodurch die Kolonien im Frühjahr größer starten können. Zusätzlich treiben heiße, trockene Sommer die Ameisen verstärkt ins Haus, da sie dort Wasserquellen und Nahrung suchen. Besonders problematisch ist dies bei invasiven Arten wie der Pharaoameise, die ursprünglich aus tropischen Regionen stammt und sich dank der Erwärmung in neuen Gebieten ausbreitet. Diese winzigen Ameisen nisten in Gebäuden, bevorzugt in warmen, geschützten Bereichen wie Mauerritzen oder hinter Isolierungen, und können gefährliche Keime wie Staphylokokken oder Streptokokken übertragen.

 

Silberfischchen: Warm und feucht – eine Einladung


Silberfischchen sind alte Bekannte in Haushalten und bevorzugen von Natur aus dunkle, feuchte und warme Umgebungen wie Badezimmer, Küchen oder Kellerräume. Der Klimawandel begünstigt ihre Verbreitung jedoch auf subtile Weise: Steigende Temperaturen und höhere Luftfeuchtigkeit durch vermehrte Starkregenereignisse oder schlecht belüftete Innenräume schaffen ideale Bedingungen für diese Insekten. Was früher ein lokales Problem war, wird so zu einem weit verbreiteten Phänomen. Silberfischchen können Schimmelsporen übertragen, die für Allergiker und Asthmatiker problematisch sind. Außerdem gelten sie als Hinweis auf Feuchtigkeitsprobleme, die langfristig Bausubstanz und Hygiene gefährden.


Der Klimawandel als Verstärker


Während Ameisen und Silberfischchen schon immer hier waren, agieren sie jetzt unter anderen Rahmenbedingungen. Mildere Winter und steigende Temperaturen verlängern ihre Aktivitätsphasen, erhöhen die Überlebensraten und führen zu einer stärkeren Ausbreitung – auch in Räumen, wo sie früher selten anzutreffen waren. Gebäudereiniger sind somit nicht nur mit der Beseitigung dieser Schädlinge beschäftigt, sondern auch mit der Vorbeugung.


Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Prävention und Bekämpfung von Schädlingen wie Ameisen und Silberfischchen, insbesondere in Zeiten des Klimawandels, der deren Verbreitung und Aktivität begünstigt. Ihre Arbeit beginnt oft mit der Identifikation von Schwachstellen in Gebäuden. Sie erkennen Feuchtigkeitsprobleme, beispielsweise durch undichte Stellen, schlecht belüftete Räume oder unzureichend abgedichtete Fenster, und informieren Gebäudeeigentümer oder Hausverwaltungen über notwendige Maßnahmen.


Ein weiterer zentraler Aspekt ist die gründliche Reinigung, die weit über das Entfernen von sichtbarem Schmutz hinausgeht. Gebäudereiniger beseitigen Krümel, organische Rückstände und andere potenzielle Nahrungsquellen, die Ameisen anziehen könnten. Auch Silberfischchen, die sich von Papier, Hautschuppen und Haaren ernähren, werden durch diese intensive Reinigung ihrer Lebensgrundlage beraubt.


Neben der Reinigung setzen Gebäudereiniger auch gezielt präventive Maßnahmen ein, wenn sie entsprechend geschult sind. Dazu gehört das Verschließen von Ritzen und Spalten in Wänden, Fußleisten oder an Türrahmen, um den Zugang für die Tiere zu erschweren. Für schwer zugängliche Bereiche verwenden sie oft ungiftige Mittel wie Kieselgur, die eine effektive und umweltfreundliche Schädlingsbekämpfung ermöglichen.


Darüber hinaus tragen Gebäudereiniger durch die regelmäßige Kontrolle von Problemzonen dazu bei, Ungeziefer frühzeitig zu erkennen, bevor größere Schäden entstehen. So tragen unsere oftmals unsichtbaren Helden im Kampf gegen Mikroorganismen und anderen Schädlingen mit Know-how und einem sicheren Blick fürs Detail dazu bei, die Herausforderungen des Klimawandels bestmöglich zu meistern und damit die Gesunderhaltung der Bewohner zu sichern. kw


Bild: Leif Blessing

 

E-Mail  
facebook  
twitter  
whatsapp  
Anbieter
Aktuelle Beiträge aus der Redaktion
Reinigungskraft reinigt Bürotisch
Trübe Aussichten für die Gebäudereinigungsbranc...
Tja, eigentlich sollten wir, die Gebäudereiniger, ja einer der Gewinner der Krise sei...
Reinigungsmaschine für elsatische Böden
Grundreinigung von elastischen Bodenbelägen wie P...
Die Reinigung elastischer Bodenbelägen erfordert Fachwissen und Sorgfalt   von...
Frau reinigt Decke
Mal nach oben schauen: Reinigung von Decken
Viele Gebäudereiniger behandeln das Reinigen von Decken als Stiefkind. Dabei gibt es in dem Bere...
Plakat gegen Fremdenfeindlichkeit
Gebäudereiniger gegen Fremdenfeindlichkeit
Der aktuelle Zustrom von Flüchtlingen spaltet die Meinung der Deutschen. Von Beifall für die Ne...
News: Produkte, Maschinen u.v.m.
Erfolg für Reinigungskräfte am Düssel...
Die 107 Reinigungskräfte, die täglich den Terminal am Düsseldorfer Flughafen sauber halten, k...
Green Cleaning – Nachhaltigkeit im Put...
Nachhaltig, umweltfreundlich, „grün“ – diese Schlagworte schmücken heute viele Reinigung...
23. WFBSC-Weltkongress in Neuseeland
Der 23. WFBSC-Weltkongress, der am 12. und 13. März 2025 in Auckland, Neuseeland, stattfindet, verspri...
Überschwemmungen, Keime und Gestank –...
Seit Jahrzehnten verändert der Klimawandel unseren Alltag – schleichend, aber dennoch wahrneh...
Statistik
Gezählt seit: 07.09.2010

Seitenaufrufe:
89.069.848
Besucher:
8.178.753
 
Aufrufe heute:
9.781
Besucher heute:
8.814
Mitglieder:
2.620
Umfrage
Wie wirken sich die gestiegenen Kosten durch Tariferhöhung, Energie- und Materialpreise auf Ihre Gebäudereinigung aus?
Manche Kunden kündigen, wenn ich versuche die gestiegenen Kosten weiterzugeben.
Ich komme damit einigermaßen zurecht, aber der Gewinn ist zurückgegangen.
Mein Geschäft läuft wie zuvor, ich habe Preise bzw. Leistungen so angepasst, dass es weiterhin profitabel läuft.
 

Kommentare 0 Kommentare 105 abgegebene Stimmen

Anzeige
Gebäudereiniger-Online
Der Nr. 1 Online-Marktplatz im deutschen Internet für die Gebäudereiniger- und Gebäudedienstleisterbranche. Informativ, innovativ, zielgruppenorientiert! Bei uns werden Sie gefunden und Sie finden alles rund ums Thema Gebäudereinigung bzw. Gebäudedienstleistung! Hier finden Sie kompetente Gebäudedienstleister, günstige Zulieferer für Reinigungsmittel, Reinigungsgeräte und- maschinen, den größten Job- und Anzeigenmarkt der Branche, wichtige Termine, immer die aktuellsten News und vieles mehr!
Rechtliches
AGB
Impressum
Datenschutz

Melden sie sich zum Newsletter an...
© Schwarzmeier Mediengesellschaft