Forschungsteam von Siemens entwickelt Desinfektionsroboter in nur einer Woche
Die Krise verlangt in vielen Bereichen Umdenken, Innovation und Schnelligkeit. Diesen Prinzipien hat sich auch eine gemeinsame Forschungsgruppe Advanced Manufacturing Automation der Firmen Siemens und Aucma verschrieben.
Der Leiter der Gruppe mit Sitz im chinesischen Qingdao, Yu Qi: „Wieder und wieder habe ich mir die Frage gestellt, wie wir den Kampf gegen COVID-19 unterstützen können“
Er und sein Team sind Spezialisten in der Entwicklung von Spezialrobotern, führerlosen Fahrzeugen und Industrierobotern. Mit dieser Kompetenz war es die Nachricht, dass chinesische Krankenhäuser einen hohen Bedarf an Desinfektions-Robotern hätten, die die Forschungsgruppe aktiv werden ließ.
Eine technische Herausforderung
Das gesteckte Ziel war es, die Entwicklung so schnell es geht abzuschließen, damit die Produktion noch in der Corona-Zeit starten kann.
Dabei mussten mehrere Fragen und Herausforderungen geklärt werden:
Das zehnköpfige Team um Yu Qi entschied sich beispielsweise dafür, das Problem der Betankung und der damit verbundenen Verunreinigung der sich bisher im Einsatz befindlichen Roboter zu lösen. Das Team entschied sich daher für einen elektrischen Antrieb.
Weitere Themen waren die Integration der Steuersysteme und des elektrischen Fahrwerks in den Robotern sowie der möglichst effiziente Einsatz der Desinfektionsmittel.
Homeoffice und Schnelligkeit
Bis auf die nötigen Produkttests arbeitete das Team von zu Hause aus und hielt ununterbrochen miteiander telefonischen Kontakt.
Yu Qi über die Arbeit des Teams: „Mit vereinten Kräften ist es uns gelungen, unsere Roboter für unterschiedliche Szenarien anpassbar zu machen. Ein Produkt ist nur dann wirklich gut, wenn es auch einfach anzuwenden ist.“
Nach nur einer Woche mit viel Durchhaltevermögen und Einsatz konnte der Prototyp am 15.02.2020 fertiggestellt werden.
Einige Daten:
- Desinfizierung von 20.000 - 36.000 m² innerhalb einer Stunde
- Antrieb über eine Lithiumbatterie
- 360°-Kameraplattform auf der Oberseite zur Übertragung von Bilddaten in Echtzeit
- Raupenfahrwerk zur Überwindung von Hindernissen, Steigungen und unebenen Böden
Die Patente sind bereits angemeldet und dem Einsatz in Krankenhäusern, Schulen, Büros und anderen großflächigen Einrichtungen steht nach der Markteinführung nichts mehr im Wege.
Schwarzmeier GmbH
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