10 Profi-Tipps für Glasreinigung im Winter
Für die Außenglasreinigung ist die kalte Jahreszeit nicht gerade ideal. Minusgrade fordern Mensch und Material. Bei unbedarftem Herangehen können sogar größere Schäden entstehen, etwa Risse in Scheiben. Manche Glasreinigungsbetriebe pausieren daher im Winter. gebäudereiniger-online hat die Tipps zusammengetragen, mit denen der Fensterputz auch in der kalten Jahreszeit gelingt.
Bei der Glasreinigung von Bürotürmen kann man notfalls das Frühjahr abwarten. Doch Schaufensterscheiben in Fußgängerzonen verlangen klaren Durchblick, gerade im Hinblick auf das nahende Weihnachtsgeschäft. Wenn winterliche Glasreinigung notwendig ist gilt es einige Punkte zu beachten. Wir haben hier die wichtigsten Tipps zusammengetragen.
1. Starke Minusgrade vermeiden
Auch bei Minusgraden ist Fensterputzen möglich, aber zu kalt sollte es nicht sein. Als Untergrenze sehen viele Profis -10 oder nur -7 Grad an. Ab dieser Grenze friert das Wasser an den Scheiben und eine regelrechte Reinigung ist nicht mehr möglich. Reinigungsmittel trocknen bei Kälte schnell und hinterlassen Streifen. Zudem steht das Glas unter Spannung und der Kontakt mit heißen oder auch nur warmen Wasser kann zu Mikrorissen im Material führen. Der Tag der Glasreinigung ist also von der Wettervorhersage abhängig. Wegen des Klimawandels sind auch im Winter häufig milde Tage zu erwarten, dann schlägt die Stunde der Glasreiniger.
2. Mittagszeit ist Putzzeit
Meist sind die Temperaturen um die Mittagszeit milder, also besser für die Glasreinigung. Andererseits sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Die Scheiben trocknen zu schnell, das kann zu Streifen führen.
3. Reinigungsmittel mit Frostschutz
Neben Fertigmischungen kann man sich den Winter-Scheibenreiniger auch selber mischen. Häufig kommt Ethanol (Brennspiritus) als Frostschutz zum Einsatz in Kombination mit Spülmittel. Doch in welchem Mischungsverhältnis? Bei einem Ethanol–Wassergemisch von 1 + 4 erreicht man einen Gefrierpunkt von -9 Grad, bei 1 + 2 wären es -15 Grad. Der hohe Alkoholgehalt vermeidet auch Schlieren an den Scheiben. Doch Vorsicht bei Kunststofffenster – dafür ist Spiritus nicht geeignet. Der Alkoholgehalt kann die Rahmen angreifen. In solchen Fällen bleibt nur übrig, auf höhere Temperaturen zu warten und dann ohne Alkoholzusatz zu putzen. Bei Hantieren mit Spirituswasser sollten Gummihandschuhe getragen werden.
4. Temperiertes, aber kein heißes Wasser
Wenn untemperiertes Putzwasser mit der Scheibe in Kontakt kommt, gefriert es sehr schnell. Die Idee, heißes Wasser zu nehmen, wäre jedoch ein großer Fehler. Beim Kontakt kann der große Temperaturunterschied zu Rissen im Glas führen. Verwenden Sie im Winter nur lauwarmes Wasser (und Frostschutz).
5. Zwei Eimer-Prinzip
Der erste Eimer enthält das Putzwasser mit Reiniger und evtl. Spiritus, der zweite Eimer ist für neutrales Wasser zum Nachwischen. Das ist deshalb nötig, das sich sonst ein Film aus Spülmittel oder Reiniger auf dem Glas bilden kann. Mit einem neuen Fensterabzieher (Gummilippe) gelingt es vielleicht, den Reinigungsfilm vollständig zu entfernen, dann wäre das Klarwasser zum Nachspülen entbehrlich.
6. Vom Rahmen zum Fenster und zurück zum Rahmen
In vielen Ratgebern kann man es nachlesen: Beginnen Sie beim Fensterrahmen und kommen Sie dann zur Scheibe. Vor dem eigentlichen Putzen kann man Rahmen und Scheiben mit warmen Wasser vorputzen (einweichen). Dann löst sich im folgenden Reinigungsgang grober Schutz und Frost leichter. Nachdem die Scheibe geputzt und abgezogen ist, sollte der Rahmen nochmal eigens mit einem Mikrofasertuch trocken gewischt werden, damit sich später kein Eis bildet.
7. Vorbereitungen bei Zimmerfenstern
Bei einer Winterreinigung von Schaufenstern sind in der Regel nur die Außenflächen gemeint. In Büro- oder Wohnbereichen erfolgt die Glasreinigung der Außenflächen von innen bei geöffnetem Fenster. Aus Umweltgründen sollte zuvor die Heizung abgedreht werden. Auf Pflanzen sollte geachtet werden, damit diese weit geöffnete Fenster keinen Frost abbekommen. Bei Schnee oder starkem Regen oder gar Hagel sollte nicht geputzt werden.
8. Auf Reinigung mit Reinwasser verzichten
Manche schwören auf Reinigung mit Reinwasser, auch destilliertes Wasser genannt. Es nimmt Schmutzpatikel begierig auf und man kann meist auf weitere Chemie verzichten. Bei niedrigen Temperaturen ist jedoch große Vorsicht geboten. Für unbedenklich halten Fachleute eine Reinwasserreinigung mit 40 Grad bei Außentemperaturen bis hinunter zu 12 Grad. Unter 7 Grad sollte auf eine Reinwasserreinigung verzichtet werden. Die Temperaturunterschiede werden zu groß. Durch die Spannung zwischen Innen- und Außenseite könnte Risse oder gar Sprünge entstehen. Der höhere Wasseranfall könnte am Boden für gefährliche Eisbildung führen.
9. Winterliche Kleidung und Schuhwerk
Beim Hantieren mit Flüssigkeiten bei niedrigen Temperaturen sind entsprechende Gummihandschuhe ein Muss. Ebenso sollte warme, wasserabweisende Arbeitskleidung eine Selbstverständlichkeit sein. Besonders wichtig sind rutschfeste Arbeitsschuhe, die auf Glätte und Eis einen gewissen Grip und Halt geben. Insbesondere gilt das auch bei Benutzung von Leitern, die im Winter unerwartet rutschig sein können.
10. Bei Mehrfachverglasung Entwässerungsschlitze reinigen
Bei einer Doppelt- oder Dreifachverglasung sind die Fenster unten mit kleinen Schlitzen zur Entwässerung ausgestattet, damit Feuchtigkeit oder gar Kondenswasser abgeleitet werden kann. Dort können sich im lauf der Zeit Staub oder andere Rückstände ansammeln. Diese Schlitze sollten kontrolliert werden und eventuell mit einem Holz- oder Kunststoffstäbchen vorsichtig gereinigt werden werden. Kein Metall benutzen.
Mit diesen Tipps gelingt die winterliche Glasreinigung sicherlich, auch wenn die Jahreszeit die Arbeit nicht gerade vergnüglich macht. hjk
Foto: leonardo.ai
Schwarzmeier GmbH
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