Hoher Personalausfall wegen Long-Covid
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Während der aktuellen Sommerwelle an Corona-Erkrankungen weisen die meisten Betroffenen einen relativ leichten Krankheitsverlauf auf. Das dürfte Arbeitgeber gerade in personalintensiven Branchen wie der Gebäudereinigung zunächst positiv stimmen. Doch schon die schiere Anzahl an Erkrankten stellt ein Problem dar, umso mehr, da die Sommerferien sowieso die Personaldecke heftig ausdünnen. Wie das RKI jüngst meldete, ist die Zahl der Krankmeldungen seit Juni auf einem weit höheren Niveau, als das vor ein oder zwei Jahren der Fall war. Das bestätigen auch mehrere Krankenkassen, die den Krankenstand auf mehr als ein Drittel höher als in den vergleichbaren Monaten der Vorjahre beziffern.
Doch akute Covid-Erkrankungen sind nicht das einzige Problem, wenn es um Karnkmeldungen geht. Prinzipiell schlagen auch die vielen Krankentage, die Long-Covid verursacht, negativ zu Buche. Zwar leiden "nur" etwa 1 Prozent der jemals an Corona Erkrankten an dadurch verursachten Langzeit-Schäden, aber sie fallen im Schnitt sehr lange aus. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat dazu Zahlen seiner Versicherten erhoben und kam dabei zu folgenden Ergebnissen: Long-Covid-Patienten, die während ihrer akuten Krankheitsphase nicht im Krankenhaus behandelt werden mussten, fielen durchschnittlich 90 Tage von der Arbeit aus. Je schwerer der Verlauf einer Coronaerkrankung war, desto länger die Ausfallzeiten derer, die in der Folge Long Covid entwickelten. Wer wegen Corona intensivmedizinisch behandelt werden musste, war im Durchschnitt mehr als 160 Tage krank gemeldet.
Für den Arbeitsmarkt gibt es also einen unmittelbaren und einen mittelbaren Corona-Effekt, weshalb der Infektionsschutz auch trotz der vermeintlich harmlosen Sommerwelle weiterhin ernst genommen werden sollte. Dies gilt vor allem für die kommenden Herbstmonate, für die eine weitere heftige Corona-Welle erwartet wird und die aller Voraussicht nach wieder viele Arbeitsausfälle durch Covid und Long-Covid verursachen wird.
