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Sauberkeit hat ihren Preis – Warum Reinigungskräfte mehr verdienen als nur Applaus

Gereinigter OP-Saal
Gereinigter OP-Saal

Reinigungskräfte sorgen täglich für hygienische Büros, keimfreie Krankenhäuser und saubere Schulen – und das oft zu Zeiten, in denen sie für andere Menschen unsichtbar bleiben – spätabends, nachts, in den frühen Morgenstunden. Ohne sie würden OP-Säle zu Bakterienhochburgen, Klassenzimmer womöglich zu Müllhalden und öffentliche Toiletten zu biologischen Kampfzonen mutieren. Doch trotz der systemrelevanten Bedeutung ihrer Arbeit kämpfen viele mit niedrigen Löhnen, unsicheren Jobs und körperlicher Überlastung. Während der Coronapandemie gab es für sie plötzlich Applaus – doch geklatscht wird bekanntlich umsonst. Heute, wo der Dank in Euro zählen sollte, bleibt von dieser Anerkennung wenig übrig.

 

Dreckige Realität: Was Reinigungskräfte leisten – und wie wenig sie immer noch dafür bekommen

 

Die Erhöhung des Tariflohns für die Reinigungsbranche auf 14,25 Euro pro Stunde (ab 2026: 15 Euro) für Innen- und Unterhaltsreinigung mag auf dem Papier nach Fortschritt klingen. Doch Inflation und steigende Lebenshaltungskosten fressen die Lohnerhöhungen schneller auf, als man „Nachtschicht“ sagen kann. Und wer jetzt glaubt, dass sich davon ein sorgenfreies Leben finanzieren lässt, hat mit Sicherheit keine Ahnung, wie hoch die Mieten in Großstädten wie München, Stuttgart oder Berlin sind.

 

Hinzu kommen Arbeitsbedingungen, die alles andere als glänzend sind: permanenter Zeitdruck, Personalmangel, mangelhafte ergonomische Hilfsmittel. Rückenprobleme, Stress und Erschöpfung sind in der Branche keine Ausnahmen, sondern die Regel. Reinigungskräfte sorgen dafür, dass andere in hygienischen Räumen arbeiten können – doch wer sorgt für ihre eigene Sicherheit und Gesundheit?

 

Saubere Vorbilder: Unternehmen, die es besser machen

 

Zum Glück gibt es auch positive Beispiele. Einige Unternehmen setzen auf bessere Arbeitsbedingungen und echte Wertschätzung:

 

  • Mama Sauber: Dieses Unternehmen bietet gezielt Migrantinnen eine berufliche Perspektive in der Reinigungsbranche.

  • Hägni AG: In der Schweiz zeigt man, dass es auch anders geht – mit voller Lohnfortzahlung bei Krankheit und Unfall sowie individuellen Leistungsboni und persönlicher Wertschätzung als ganz zentralem Bestandteil der Unternehmenskultur.

  • ESTA-Clean: In Berlin sorgt ein durchdachtes Arbeitsumfeld für zufriedene Mitarbeiter und damit für bessere Arbeitsleistung.

 

Reinigungsroboter: Fluch oder Segen?

 

Technologische Entwicklungen wie Reinigungsroboter könnten theoretisch Erleichterung bringen und sie tun dies mittlerweile auch in vielen Unternehmen. Sie übernehmen monotone und körperlich belastende Aufgaben, wodurch Reinigungskräfte mehr Zeit für anspruchsvollere Tätigkeiten haben. Laut einer Studie von Nexaro sehen 86 % der Befragten in den autonomen Maschinen eine körperliche Entlastung.

 

Ein positives Beispiel für den sinnvollen Einsatz ist der Reinigungsroboters „Manni“ am Frankfurter Hauptbahnhof. Dieser Roboter sorgt in einem breit angelegten Praxistest für Sauberkeit auf dem Vorplatz und entlastet damit das Reinigungspersonal.

 

In Helsinki, Finnland, wird der autonome Kehrroboter „Trombia Free“ getestet. Dieser Roboter reinigt Straßen und Wege selbstständig und reduziert dabei den Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Kehrmaschinen erheblich.

 

Auch im Gesundheitswesen finden Roboter Anwendung. So setzt das Klinikum Frankfurt (Oder) als erstes deutsches Krankenhaus den innovativen Roboter „Navel“ ein. Dieser Roboter ist mit künstlicher Intelligenz ausgestattet und unterstützt das Pflegepersonal, indem er mit Patienten interagiert und sie unterhält.

 

Diese Beispiele zeigen, dass der gezielte Einsatz von Robotern in verschiedenen Bereichen dazu beitragen kann, Arbeitskräfte zu entlasten und die Effizienz zu steigern. Wichtig ist jedoch, dass Unternehmen transparente Strategien entwickeln, um sicherzustellen, dass neue Technologien als Unterstützung und nicht als Bedrohung wahrgenommen werden. Nur so kann die Branche von ihnen profitieren.

 

Mehr als nur Mindestlohn: Was sich ändern muss

 

Um die Arbeitsbedingungen und Bezahlung nachhaltig zu verbessern, braucht es mehr als symbolische Lohnerhöhungen. Notwendig sind:

 

  • Weiterbildung und Aufstiegschancen: Wer qualifiziert ist, verdient mehr. Reinigungskräfte sollten Möglichkeiten haben, sich weiterzubilden und aufzusteigen.

  • Bessere Ergonomie und Gesundheitsschutz: Weniger Bandscheibenvorfälle, mehr Prävention – moderne Arbeitsmittel sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.

  • Flexible Arbeitszeiten: Gerade in einer Branche mit hoher Belastung ist eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben essenziell.

  • Starke Arbeitnehmervertretung: Betriebsräte müssen mehr Mitspracherecht haben, um Missstände anzugehen.

 

Schluss mit dem Staubwischen bei den Problemen

 

Faire Löhne, bessere Bedingungen und moderne Technik wären nicht nur gut für die Beschäftigten, sondern auch für die Unternehmen selbst. Zufriedene Mitarbeiter sind motivierter, bleiben länger im Unternehmen und arbeiten effizienter. Der Fachkräftemangel ist real – und wer jetzt nicht handelt, wird es in Zukunft schwer haben, gutes Personal zu finden.

 

Wertschätzung darf nicht nur eine Geste sein, sondern muss sich endlich in den Arbeitsbedingungen widerspiegeln. Denn ohne Reinigungskräfte wäre unser Alltag deutlich schwieriger – und viele Orte kaum dauerhaft nutzbar. kw

 

Bildmaterial: Adobe Stock

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27.03.2025
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