Arbeitgeber sprechen sich für Impfpflicht aus
Am Mittwoch, den 24.11.2021 war es so weit. Seit diesem Tag gilt die 3G-Regel am Arbeitsplatz. Somit dürfen nur noch Genese, Geimpfte oder Getestete zu ihrer Arbeitsstelle. Bei Nichteinhaltung der Regel in Betrieben, muss mit einem Bußgeld von bis zu 25.000 Euro gerechnet werden. Was zunächst nach einer guten Lösung für die Pandemie-Bekämpfung klingt, ist für viele Branchen schlichtweg nicht umsetzbar.
Dokumentation und Kontrolle liegt beim Arbeitgeber
Sowohl die Gebäudereiniger-, die Bau-, als auch die Metallbranche halten die 3G-Regel für kaum bis gar nicht umsetzbar. Arbeitgeber sind verpflichtet den Mitarbeitenden wöchentlich zwei Tests – Antigen-Schnelltest oder Selbsttest - zur Verfügung zu stellen. Der Schnelltest gilt allerdings nur dann, wenn dieser unter Aufsicht durchgeführt wird. Somit müssen die Arbeitgeber kontrollieren und dokumentieren, ob die Beschäftigten der 3G-Regel nachkommen. Das sei für das Gebäudereiniger-Handwerk personell, logistisch und finanziell nicht machbar, sagte der Geschäftsführer des Bundesinnungsverbands, Johannes Bungart.
Martin Feder von der IG Metall in Bamberg kritisiert das Vorgehen der bundesdeutschen und bayerischen Regierung ebenfalls. Vor allem die Dokumentationspflicht sei ein Mehraufwand für Betriebe, der kaum zu stemmen sei. Die konkrete Ausgestaltung durch den Bund sei sehr fragwürdig.
Alternativen wie das Homeoffice sind vor allem für die Gebäudereiniger- und die Baubranche keine Option, da sie ihre Arbeit nur vor Ort beim Kunden ausführen können.
Forderungen nach einer Impflicht werden lauter
Da die 3G-Regel nicht einfach umzusetzen ist, wird die Forderung nach einer Impflicht am Arbeitsplatz immer lauter. Auch in der Politik ist angesichts dramatisch steigender Corona-Zahlen die Impflicht für einige Parteien kein Tabuthema mehr. Trotzdem sieht auch der neue Koalitions-Vertrag der Ampel-Koalition keine allgemeine Impfpflicht vor. "Die Politik (Regierung) ist nach wie vor zu feige, die allgemeine Impfpflicht auszurufen und übergibt die Verantwortung an die Betriebe weiter", so Martin Feder von der IG Metall Bamberg.
Nachteile der Impflicht für Arbeitnehmer
Eine erzwungene Spritze könnte zu einer Drucksituation für Arbeitnehmer führen. Personen, die sich nicht impfen lassen wollen oder können, könnten vor der Entscheidung stehen, sich impfen zu lassen oder die Arbeitsstelle zu verlieren. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass gefälschte Impfpässe vermehrt in Umlauf gelangen. Das wäre bei der aktuellen 3G-Regel nicht der Fall, da auch Impfverweigerer mit Test weiterarbeiten können.
Vorteile einer Impfpflicht
Die Vorteile einer Impflicht hingegen liegen auf der Hand. Die Impfung rettet Leben. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass in der ersten Hälfte des Jahres 2021 knapp 40.000 Menschenleben gerettet wurden. Demgegenüber stehen laut dem Paul-Ehrlich-Institut 48 Todesfälle durch den Impfstoff. Das entspricht dem Faktor 1.000.
Wenn man sich impfen lässt, dann geht es nicht nur um das eigene Leben, sondern auch um das derjenigen, die sich in der Infektionskette hinter einem befinden. Mit einer Impfpflicht kommt der Staat seiner eigenen Pflicht nach, diese Menschen zu schützen.
Zudem würden die oben aufgeführten personellen, finanziellen und logistischen Hürden für die Arbeitnehmer und Arbeitgeber wegfallen.
Schwarzmeier GmbH
Weitere Inserate des Anbieters |
