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WC gut, alles gut - die Sanitärreinigung

WC-Reinigung mit Bürste
WC-Reinigung mit Bürste

Die Sanitärreinigung ist in vielerlei Hinsicht eine sensible Angelegenheit

 

Die Sanitärreinigung ist so wichtig wie unbeliebt. Verständlicherweise reißt sich kein Reinigungspersonal darum, Klos zu putzen, aber für die Kunden ist eine ordentliche Toilettenreinigung nun einmal das Wichtigste. Stimmt die Hygiene auf dem stillen Örtchen, traut man einer Gebäudereinigung auch den Rest zu. Oder umgekehrt, selbst wenn man beispielsweise Büroräume tipptopp sauber macht, aber das WC nur so lala erledigt wird, ist schnell ein Auftrag weg. Der Sanitärreinigung kommt also eine besondere Bedeutung zu und daher muss man gerade hier professionell handeln – in Bezug auf das ausführende Personal ebenso wie beim Einsatz der Mittel und Geräte.

 

Bereits der Begriff „sanitär“ gibt einen Hinweis auf die Wichtigkeit der Toilettenhygiene: Das lateinische „sanitas“ bedeutet sowohl „Gesundheit“ als auch „Wohlbefinden“. Und als Toilettennutzer kennt wohl jeder das Gefühl, dass man sich auf einer sauberen Toilette vor Keimen geschützt fühlt und sich deshalb dort auch wohlfühlen kann. Nicht umsonst meiden viele Menschen öffentliche Klos, weil es sie regelrecht davor ekelt. Und die Keimbelastung und somit Möglichkeit einer Infektion auf einer verschmutzten WC-Anlage ist tatsächlich hoch. Nicht nur, weil wir über unsere Exkremente Viren, Pilze und Bakterien ausscheiden, sondern weil diese sich im feuchten Umfeld einer Toilette auch wunderbar vermehren können. Und was nicht direkt in der Toilette landet, wird auch noch an Seifenspender, Türklinken und andere Flächen im Bad verschleppt.

 

Gute Sanitärreinigung kann nur mit einem festen System gelingen. Das betrifft unter anderem die Reinigungshäufigkeit und die fällt je nach Frequentierung der Toilettenanlagen sehr unterschiedlich aus – von mehrmals täglich bis hin zu einmal wöchentlich. Wichtig ist, dass ein passender Zyklus auch eingehalten wird, denn sonst drohen nicht nur unhygienische Zustände, sondern sonst können auch die gewohnten Verfahren und Mittel nicht mehr ausreichend sein. Des Weiteren sollte auch die Benutzung der Tücher, mit denen gereinigt wird, geregelt ablaufen. So sollten die Tücher, mit denen die Toilette gesäubert wird, farblich eindeutig zu erkennen sein, damit sie für keinen anderen Bereich verwendet werden. Beim klassischen Vier-Farben-System wird für diese Tücher die Farbe Rot gewählt. Zudem sollten die Tücher gewirkt, nicht gewebt und kochfest sein. Idealerweise wird für jede Toilette ein Tuch benutzt und danach in die Wäsche gegeben.

 

Top-gereinigte Toilette
Top-gereinigte Toilette

Die Reinigung an sich beginnt mit der Toilette und/oder den Urinalen und erfolgt im restlichen Bad dann von oben nach unten. Beim WC wird zunächst gespült und dann Sanitärreiniger sowohl unter den Toiletten-Rand als auch in die Schüssel gegeben. Kalklösung ist das A und O der Toilettenreinigung, da sich an den rauen, verkalkten Stellen sonst Urinstein absetzt bzw. auch Ausscheidungen anhaften. Agrressive Kalk- und Urinsteinlöser in Form von Ameisen- oder Salzsäure sollten jedoch nur in solchen Fällen zum Einsatz kommen, in denen alle anderen Produkte versagt haben. Nach der angegebenen Einwirkzeit des WC-Reinigers wird mit der Bürste gesäubert, eventuell unter dem Rand zusätzlich mit einem Schwamm geschrubbt und abschließend nochmals gespült. Danach kommt das rote Tuch zum Einsatz und es werden zunächst Deckel- und Brillenoberseite gewischt, dann die beiden Unterseiten. Schließlich wird die Schüssel von außen abgewischt, beginnend mit dem Toilettenrand. Das Tuch sollte so gefaltet werden, dass jede Fläche mit einer noch unbenutzten Tuchseite sauber gemacht wird.

 

Nach dem WC werden Wand- und Bodenfliesen sowie die Badarmaturen entweder mit einem milden Sanitärreiniger oder einem sauren Universalreiniger bearbeitet. Vorsicht bei Feinsteinzeug, hier muss ein spezielles Mittel gewählt werden! Auch an alle Bereiche, mit denen die Badbenutzer typischerweise in Kontakt kommen, wie Bürsten- und Türgriffe oder Lichtschalter, muss unbedingt gedacht werden. Für die Reinigung all dieser Flächen sollte nun ein andersfarbiges Tuch zur Verwendung kommen, laut Vier-Farben-System wird dafür gelb gewählt. Von Zeit zu Zeit müssen auch die Fugen mit einem fettlösenden Universalreiniger sauber gemacht werden. Abschließend werden die Verbrauchsmaterialien wie Toilettenpapier, Einmalhandtücher, Seife usw. aufgefüllt.

 

Die meisten Reinigungsmittel im sanitären Umfeld greifen die Oberflächen mehr oder weniger stark an. Daher ist es unbedingt erforderlich, sich zuvor von die Beschaffenheit der Oberflächen ein Bild zu machen und dann die geeignete Mittelwahl zu treffen. Säureempfindliche Oberflächen, für die man schonendere Reinigungsmittel nehmen muss, kommen in Bädern häufig z.B. in Form von Naturstein- oder Kunststeinböden vor. Aber dass es im sanitären Umfeld auch zu Materialverschleiß kommt, ist kaum vermeidbar. Hier für entsprechend gewartete Räume zu sorgen, liegt in der Verantwortung des Auftraggebers. In der Verantwortung des Gebäudereinigers liegt es hingegegen, nicht wahllos mit der Chemiekeule um sich zu schlagen und durch zu starke Reinigungsmittel Schäden zu verursachen. Auch die Fehlannahme, dass bei der Sanitärreinigung zwingend desinfiziernd gereinigt werden muss, ist sowohl bei Auftraggebern als auch Gebäudereinigern immer noch verbreitet. Dabei ist sie aufgrund der heutigen leistungsfähigen Reinigungsmittel nur noch in den Bereichen notwendig, in denen sie gesetzlich vorgeschrieben ist, also in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Schulen und Kindergärten.

 

Bei der Sanitärreinigung ist eine Kontroll-Checkliste unabdingbar. Dort bestätigt die Reinigungskraft, dass sie zu den vereinbarten Zeiten gereinigt hat. Eine solche Liste wird oft für jeden ersichtlich im WC aufgehängt, nicht zuletzt, um den Nutzern zu zeigen, dass regelmäßig sauber gemacht wird. Für den internen Gebrauch kann man diese Liste detaillierter gestalten, indem man die verschiedenen Reinigungsschritte darauf vermerkt. So kann auch die Reinigungskraft den Überblick über Reinigungszyklen behalten, z.B. wenn am Wochenende nicht nur die übliche Unterhaltsreinigung, sondern mal wieder eine Grundreinigung vonnöten ist. Für Objektleiter ist beim Kontrollieren der genaue Blick unter die Klobrille und unter den inneren Toilettenrand besonders wichtig. Und wer auf Nummer sicher gehen will, belässt es nicht bei einer Sichtkontrolle, sondern setzt von Zeit zu Zeit Schwarzlicht-Kontrollen, Abklatsch- oder Wischtests ein. Diese Verfahren bringen auch Verschmutzungen an den Tag, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind.

 

Ebenso wie man Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden – in diesem Fall also der Leute, die die Toilette benutzen – haben muss, muss man dies auch für die Reinigungskräfte aufbringen, die diese oft unangenehme Arbeit verrichten müssen. Es gibt diesbezüglich allerdings auch Unterschiede in der Belastbarkeit einzelner Mitarbeiter; dem einen macht's mehr aus als dem anderen und vielleicht ist das auch etwas, was mal als Arbeitgeber mit berücksichtigen muss. Nicht jeder ist gleichmaßen bereit, anderer Leute Exkremente wegzuwischen und so sollte man schon bei der Personalauswahl entsprechend entscheiden. Ein wertschätzender Umgang mit seinen Mitarbeitern sollte zwar prinzipiell an der Tagesordnung sein, aber gerade für Personal, das WC-Reinigung durchführt, sind anerkennende Worte eine wichtige Motivation. Zudem kann man entsprechendes Reinigungspersonal auch dadurch entlasten, indem man ihm auch andere, angenehmere Aufgaben überträgt.

 

WC gut, alles gut – das ist eine Weisheit, die leichter gesagt als getan ist. Ein systematisches Vorgehen ist jedenfalls der erste und wichtigste Schritt für eine zufriedenstellende Sanitärreinigung!


Fotos:
Reinigen der Toilette: © Fotolia / Gina Sanders
Saubere, behindertengerechte Toilette: © Pixabay

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